50 Jahre DIG Bonn-Köln (Brückenforum) 2014
Würdigung des Lebenswerks
Vom Links:
1. Ehemaliger Botschafter Dr. Günther Koenig war von 2012 bis 2016 Präsident der Deutsch-Indischen Gesellschaft Bonn-Köln. Seine Leidenschaft für Indien erwachte während seines ersten Auslandspostens in Chennai zwischen 1974 und 1977. In diesen Jahren befasste er sich intensiv mit der kulturellen, religiösen, politischen und wirtschaftlichen Vielfalt Indiens. Seither ist er Land und Leuten stets eng verbunden geblieben. Als passionierter Photograph hat er den Facettenreichtum Indiens wiederholt festgehalten. Gerade im farbenfrohen, kulturell reichen und religiös vielseitigen Rajasthan konnte er nur selten von der Kamera ablassen. Die Arbeit der Deutsch-indischen Gesellschaft zur Förderung der deutsch-indischen Freundschaft hielt und hält er für überaus bereichernd und hat diese mit großem Enthusiasmus unterstützt.
2. Jose Punnamparambil 3. Jr Dr Jha, 4. Prof. Dr Ernst 4. Ira Stubbe-Diarra 5. Jr. Dr Sircar 6. Dr. Amaresh Gupta
Auszeichnung der DIG für das Lebenswerk von:
Jose Punnamparambil
Jose Punnamparambil, geboren 1936 in Kerala, kam als Stipendiat des Bundespresseamtes nach Deutschland. Aus einem 1-jährigen Aufenthalt wurden 48 Jahre in Deutschland, das zu seiner zweiten Heimat wurde. Zuletzt war er Abteilungsleiter für Sprachen bei der Deutschen Stiftung für Entwicklungshilfe in Bad Honnef. Er wurde Mitglied der Deutsch-Indischen Gesellschaft Bonn-Köln, war stellvertretender Vorsitzender im Bundesvorstand und dort anschließend Beiratsmitglied.
Herr Punnamparambil war eine Persönlichkeit voller Ideen und seit seiner Ankunft in Deutschland gesellschaftlich sehr aktiv. Er setzte sich ehrenamtlich unermüdlich für die deutsch-indische Verständigung ein, vor allem zwischen den in Deutschland lebenden Indern und den Deutschen. 1984 gründete er die Zeitschrift „Meine Welt“ als Forum für den deutsch-indischen Dialog. 1988 verlieh ihm der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker den „Journalistenpreis für Entwicklungspolitik“.
Für sein Lebenswerk im Dienste der deutsch-indischen Verständigung mit dem Ziel der integrativen Verbindung zweier Kulturen erhält er die Auszeichnung der Deutsch-Indischen Gesellschaft.
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Jose_Punnamparambil
Dr. Amaresh Gupta
Dr. Amaresh Gupta wurde am 02. Januar 1941 in Jhansi, UP (Indien) geboren. Sein Studium der Physik in Indien (Abschluss MSc) setzte er 1960 in Bonn fort und schloss dort mit einem Hauptdiplom und einer Promotion ab und war dort auch im Rahmen verschiedener Forschungsvorhaben der BMFT und DFG als Assistent tätig. Nachdem seine berufliche Rückkehr nach Indien erfolglos blieb, wurde Deutschland zu seiner Wahlheimat. Er heiratete und wurde Vater von zwei Töchtern.
1980 wechselte er beruflich zu einer nachgeordneten Behörde des Wirtschaftsministeriums, die im Jahr 1983 dem Verteidigungsministerium zugeordnet wurde. Seitdem war er als Beamter im Verteidigungsministerium tätig. 1987/88 wurde er zur „Eglin Air Force Base“ in Florida, USA, abgeordnet, wo er 1988 für seine Forschungsarbeit eine Auszeichnung des „Department of the Air Force“ erhielt. Zurück in Deutschland arbeitete er weiterhin in der Forschung im Bereich der Wehrtechnik. Gleichzeitig wirkte er als deutscher Sprecher in internationalen Gremien, vor allem beim US-GE Data Exchange Agreement für „energetische Materialien“ und „Umwelttechnologien“. Gemeinsam mit den US-Kollegen entwickelte er innovative Technologien im Bereich des Umweltschutzes, die für die Sanierung von Truppenübungsplätzen sowohl in Deutschland als auch in den USA eingesetzt wurden.
Seit Februar 2006 befindet er sich im Ruhestand und beschäftigt sich intensiv in der Öffentlichkeitsarbeit zu Gesellschaftsfragen und Friedensinitiativen für Südasien. Dr. Gupta ist seit 1978 Mitglied der Zweiggesellschaft Bonn/Köln und war viele Jahre auch im Bundesvorstand aktiv. Zunächst im Kulturbeirat und später im Vorstand der Bundesgesellschaft, die er als 1. stellvertretender Vorsitzender von 1990 bis 1996 vertrat. Für seinen herausragenden Einsatz für die Völkerverständigung und sein langjähriges Engagement für die Zweiggesellschaft Bonn/Köln und den Bundesverband erhält Dr. Gupta die Ehrennadel der Deutsch-Indischen Gesellschaft.
Prof. Dr. Ernst †
Prof. Dr. Jürgen Ernst †, wurde am 17. Juni 1936 in Nürnberg geboren. Er studierte in Erlangen und Heidelberg Physik. 1965 folgte die Promotion am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg. Seinem Doktorvater folgend, arbeitete er ab 1966 am Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik der Universität Bonn und wurde dort 1980 zum Professor C3 ernannt. Als Experimentalphysiker unternahm er mit seiner Arbeitsgruppe Experimente zur Kernspektroskopie und zur Untersuchung des Ablaufs von Kernreaktionen an Teilchenbeschleunigern in Deutschland, den USA und Kanada.
Prof. Dr. Jürgen Ernst ist seit 1978 Mitglied der DIG und seitdem ununterbrochen im Vorstand tätig. Er wurde unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Bodo Prinz zu Sayn-Wittgenstein Geschäftsführer und übte dieses Amt bis in die 1990iger Jahre aus. Auch das Amt des Kassenwarts und kurz das Amt des Schriftwarts hielt er inne, um danach erneut zwei Jahre als Geschäftsführer aktiv die Geschicke der Gesellschaft zu leiten. Seit der letzten Vorstandswahl ist er wieder als stellvertretender Schatzmeister und Beisitzer tätig.
Neben seinem Wirken für die Deutsch-Indische Gesellschaft e.V. war er 2004 auch Gründungsmitglied des Deutsch-Indisch-Pakistanischen Forums e.V. und für diesen Verein zwei Jahre als Schatzmeister tätig. Des Weiteren ist er u. a. Mitglied bei Greenpeace, Amnesty International und dem Universitätsclub Bonn.
Prof. Ernst erhält die Ehrennadel für sein 35-jähriges unermüdliches Engagement für die Deutsch-Indische Gesellschaft. In unzähligen Veranstaltungen brachte er die Vielfalt der indischen Kultur in all ihren Facetten der Öffentlichkeit im Raum Bonn-Köln näher und gab durch seine Arbeit auch dem Bundesverband bedeutende Impulse.
Dr. Hem Chandra Jha †
Dr. Hem Chandra Jha, geboren 1939 in Bihar, kam 1966 als DAAD Stipendiat nach Deutschland. Er war bereits ein promovierter Chemiker und im gleichen Fach erhielt er in Bonn seinen zweiten Doktortitel. Von Anfang an interessierte er sich für die Intensivierung der kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien. Er war zunächst Vorsitzender des indischen Studentenvereins der Universität Bonn und trat 1978 in die Deutsch-Indische Gesellschaft Bonn-Köln ein, in der er für mehrere Jahre als Geschäftsführer tätig war. Unter seiner Regie fanden zahlreiche Veranstaltungen statt, die dem Publikum die Kultur Indiens näher brachte und zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Deutschland und Indien beitrug. Er war Mitgründer des Deutsch-Indisch-Pakistanischen Forums, das sich für den Frieden in Südasien einsetzt.
Nach einer langen Krankheit starb er am 18. September 2013. In Dankbarkeit für seine Dienste wird ihm posthum eine Auszeichnung für sein Lebenswerk von der Deutsch-Indischen Gesellschaft verliehen.
Dr. med. Nabendu Sircar †
Dr. Nabendu Sircar, geboren 1939 in Westbengalen, kam 1962 nach Deutschland und absolvierte sein Medizinstudium an der Universität Würzburg. Seit 1979 arbeitete er in Euskirchen an einem Krankenhaus als Oberarzt in der Gefäßchirurgie und erhielt mehrere Auszeichnungen für die Entwicklung von neuen chirurgischen Verfahren. Er wurde aktives Mitglied der Deutsch-Indischen Gesellschaft Bonn-Köln und gründete ebenfalls den indischen Kulturverein „Bharat Samiti“ in Köln.
Unermüdlich widmete er sein Leben dem Wohl und der Gesundheit der Armen.
In seinem Heimatdorf Kondolia in Indien rief er 1994 ein Krankenhaus für die Armen ins Leben und führte es mit großem Engagement. Heute werden dort jährlich ca. 10.000 Patienten kostenlos behandelt. Die Deutsch-Indische Gesellschaft stellte finanzielle Mittel für die Ausbildung von Krankenschwestern dort zur Verfügung.
Am 15. September 2012 starb er nach kurzer schwerer Krankheit. Wir werden ihn für seinen großen Dienst an der Menschheit, seiner Humanität und Hilfsbereitschaft in Erinnerung behalten. Die Deutsch-Indische Gesellschaft verleiht ihm posthum eine Auszeichnung für sein Lebenswerk.